Ich hatte in meinen Gedanken schon Pläne geschmiedet: „Fuck you Udomxai“ sollte der nächste Titel unseres Blogs lauten. Das Titelbild schwarz, der Beitrag komplett ohne Text und Bilder… Zum Glück ging das Internet in Udomxai nicht und ich hatte Zeit mich abzuregen. Jetzt, vier Nächte später hat sich abgezeichnet, dass unsere „Pechsträhne“ noch weiter gehen sollte… :-)
Mein „Hass“ gegen Udomxai hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Straße von Luang Prabang Richtung Norden die maximale Katastrophe! Eigentlich ist selbst das Wort Straße völlig unangebracht. Es handelt sich eher um eine Baustelle, an der keiner arbeitet. Dazu war unser Mini Van Fahrer völlig unfähig, der Wagen hatte eine Federung aus Beton und ich saß in der letzten Reihe, wodurch die Wirkung der bis zu 20 Zentimeter tiefen Schlaglöcher auf meinen Rücken noch maximiert wurde… Mehrfach bin ich mit dem Kopf an die Decke geknallt, so hoch bin ich von meinem Sitzplatz abgehoben… Und das über 5 Stunden… !!!
Dazu, es lässt sich kaum glauben, hat sich noch vor Beginn der Fahrt, einer den Finger beim hochheben seines Rucksacks so verletzt, dass er am Zeigefinger seine vorderen Kuppen nicht mehr bewegen konnte. Wohl die Sehne vom Finger gesprungen, oder sowas?? Angekommen in Udomxai rutscht eine ältere Dame aus und bricht sich beim Aussteigen den Ellen-Knochen……………………………………………… :-O
Und das war immer noch nicht alles! ;-)
Vorerst kann man sagen, dass Udomxai wirklich nichts Interessantes zu bieten hat. Wir sind am späten Nachmittag angekommen und haben nur einen kleinen Tempel auf einen Berg als Viewpoint ausgenutzt. Aber dort habe ich einer der coolsten Fotos bisher geschossen. Kaum zuglauben
Eigentlich sollte es am nächsten Tag nach Phongsali ganz im Norden von Laos gehen, aber nochmal 7 Stunden im Bus…. Auf keinen Fall! Also entschieden wir uns, führ das nur drei Stunden entfernte Städtchen Muang Kua direkt am Nam Ou (Fluß), um von dort mit dem Boot über zwei Zwischenstopps, zurück nach Luang Prabang zu fahren. Diesmal sind wir mit dem Bus gefahren (möglichste nie mehr Mini Van!). Der sah schon aus als würde er nicht lange überleben. Unterwegs ist dann auch irgendwas in dem Wagen weggeschmolzen und wir mussten zwei Mal unter dichtem Qualm aussteigen, bis der Brant gelöscht wurde und es nach 20 Minuten wieder weiter gehen konnte. So saßen wir die restliche Fahrt in einem unglaublichen Gestank.
Angekommen in Muang Kua hat uns das Dörfchen, welch ein Glück, direkt gut gefallen. Mini klein, auf einer Halbinsel zwischen zwei Flüssen gelegen und umgeben von grünen Bergen. Unser Guesthouse ist über eine sehr wacklige Hängebrücke auf der anderen Flußseite – mit Postkarten Aussicht- zu erreichen.
Leider hat das Dorf bis auf die Lage nicht viel zu bieten. Tempel, Waterfall, Villages, Cave, …?? No have… :-)
Also gleich am nächsten Tag mit dem Boot weiter nach Muang Noi. Die Boote waren im Gegensatz zu der Mekong Tour richtig klein. Wir mussten alle am Boden platznehmen und waren wirklich gequetscht. Aber irgendwie denkt auch keiner an etwas Schlimmes. Die wissen schon was Sie tun… Oder? Unterwegs sind immer mal wieder Laoten zugestiegen und alle mussten immer weiter zusammen rücken. Als zum ersten Mal der Keilriemen riss, der Bootsfahrer über das Dach nach hinten geklettert ist und nach zehn Minuten alles repariert hat, haben wir noch über die Leichtigkeit der Asiaten gelacht „no ploblem“ ;-). Derweil wurde Lisas Hintern nass, weil immer leicht Wasser in das Boot eingedrungen ist. Beim nächsten ungewollten Stop des Bootes, war der Schaden nicht so leicht zu reparieren und wir standen bestimmt 20 Minuten am Rand des Flusses im Nirgendwo. Ein Italiener an Board hat seinen vorbeifahrenden Freunden aus Spaß ein Kreuz über seiner Brust angedeutet. Das war alles noch sehr witzig. Aber irgendwie waren mittlerweile unsere Füße schon leicht unter Wasser… Der Kapitän war schwer beschäftigt und ich habe eine Laotin gefragt ob das normal ist, Sie hat aber nicht wirklich geantwortet… Was schließt man daraus?? „No ploblem“ Natürlich! Kurz darauf war der Motor auch wieder repariert und es hieß nur noch fünf Minuten! Und in dem Moment, indem das Boot sich fortbewegte war das Wasser unter unseren Füßen weg. Irgendwie war es Dumm anzunehmen, dass es verschwunden wäre… Im Nachhinein ist es natürlich logisch, dass es in den hinteren Teil des Bootes geflossen ist.
Keine zwei Minuten sind wir gefahren, da hat der Motor wieder angefangen zu qualmen und der Kapitän wollte wieder sein Werkzeug im vorderen Teil des Schiffes holen, um damit den Motor zu reparieren. Ohne volle Fahrt voraus, standen unsere Füße nun knöcheltief im Wasser!!! Wir haben den Laoten versucht zu erklären, dass Sie dem Bootsführer Bescheid geben sollten und als sie das endlich gemacht haben, hat er sich nervös umgedreht große Augen gemacht, wollte noch zurück in den vorderen Teil des Bootes springen um Schöpfkellen zu holen…. BOOOOOOOM….. krachen wir volle Fahrt in einen Baum…
Es haben auf der linken Seite noch fünf Zentimeter gefehlt und das Boot wäre voller Wasser gelaufen. Irgendwer hatte instinktiv gerufen „right side, right side“, alle haben sich nach rechts gelehnt und dadurch das schlimmste verhindert. Alle sind ruhig geblieben und langsam aus dem Boot geklettert. Wir haben ein Rucksack nach dem anderen durch das brusttiefe Wasser zu einer Sandbank getragen.
Wir hatten so glück, dass nichts weiter passiert ist. Ich mein es war bestimmt nicht lebensgefährlich… Aber alle Rucksäcke weg?? Ufff…
Sorry…..ich mußte laut lachen, bei dem Bericht…….spätestens jetzt seit ihr in der 3. Welt angekommen…..köstlich.
Da scheinen die Philippinen noch modern zu sein…..liegt immer im Auge des Betrachters.
Hauptsache ihr seid gesund :-)
Ja wir sehen es mittlerweile auch mit Humor :-)
Aber eigentlich ist Laos nicht so „heruntergekommen“…
Wir hatten einfach etwas pech… :-)
Das gehört zum survival Training und das auch noch kostenlos
Aber die Bilder entschädigen ja..
Alles Liebe Mama und Thomas