Von San Jose dauert es 12 Stunden bis nach Managua die Hauptstadt von Nicaragua. Für diese Etappe entschieden wir uns ein weiteres Mal für die Busgesellschaft King Quality. Und auch hier stellen wir wieder fest, wenn man lange Strecken zurücklegen will, ist das die Richtige Wahl. Wir mussten nicht mal an den Grenzen aussteigen, da sich die Gesellschaft einfach um alles kümmert.
Von Managua, nahmen wir am nächsten Morgen einen lokalen Bus(1½ St) nach Granada. Eine alte Kolonialstadt erwartet uns und auch diese ist ausgesprochen ansprechend und gefällt uns gut. Leider sind die Temperaturen so hoch, dass man sich am liebsten nicht bewegen möchte. Als erstes hüpfen wir in den Pool von unserem kleinen Hostel.
Ja und hier treffen wir auf 2 Kanadier (Gabriel und Christophe) die wir in Guatemala schon mal in einem Hostel gesehen haben. Auf unser Wiedertreffen anzustoßen (Es gibt immer einen Grund zum Feiern) holen wir Rum, der aber nicht so gut schmeckt wie erwartet, dazu gibt es Cola. So, jetzt kann man es trinken.
Am späten Abend werden es immer mehr Leute, gemeinsam entscheiden wir uns in eine Bar weiterzuziehen, von Rock bis Salsa Musik gibt es alles. Es wird viel und lange getanzt….
Den nächsten Tag nutzen wir um das traditionelle Gericht „Vigoron“ auf dem Marktplatz zu probieren. An allen vier Ecken, des Marktplatzes, gibt es ein kleines Holzhäuschen, welche genau das verkauft. Serviert wird auf einem Bananenblatt. Das Gericht bestehend aus Brotfrucht (ähnelt und schmeckt etwas wie Kartoffel) und einem darauf gebetet Krautsalat, dann wird das Ganze noch mit frittierter Schweinehaut verfeinert. Ok, Letzteres ist nicht so ganz mein Fall, aber dafür mag es Patrick umso mehr.
Gestärkt, machen wir uns auf den Weg, um uns den bekannten Markt in Masaya anzuschauen. Es liegt eine Busstunde von Granada entfernt, bei der Ankunft fragen wir uns, ob wir hier richtig sind. Es ist staubig, überall liegen Abfallreste herum und es stinkt. Wir bahnen uns einen Weg durch die ersten Marktstände. So trauriges Obst und Gemüse haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Wofür dieser Markt bekannt sein soll ist noch nicht ganz klar. Wir schlendern weiter, aus Frischwaren werden Textilien und unsere Stimmung erhält sich, hier sieht alles viel besser und ansprechender aus. Wir ziehen noch ein paar Runden bis wir den Heimweg antreten.
Dies ist unser letzter Tag in Granada. Wir haben von vielen die Insel Ometepe empfohlen bekommen die wir jetzt Ansteuern. Am Morgen wollen wir und auch die 2 Kanadier früh aufbrechen. Nach einigem hin und her finden wir die richtige Busstation. Total glücklich, dass wir den Bus noch bekommen haben, setzten wir uns nass geschwitzt in den beinahe komplett leeren Bus. Nach einigen Minuten fällt uns auf, dass auch kein Fahrer da ist. Wir fragen ganz unbedarft einen der wenigen Personen in dem Bus, wann es denn genau losginge. In 2 Stunden, war die Antwort. Oh ne, oder? Mist. Da haben wir den Bus davor wohl doch verpasst aber warum setzten sich Leute 2 Stunden früher in einen Bus? Mhh? Was jetzt? Patrick geht erstmal los und besorgt Frühstück. Zurück kommt er mit dem landesüblichen Gallo Pinto. Reis mit Bohnen und etwas Fleisch dazu. Sehr lecker, nichts destotrotz zieht sich die Zeit aber irgendwann geht es dann doch los. Nach Fünf Stunden erreichen wir Rivas.
Von hier aus nehme man ein Taxi, von dem man sich fein säuberlich Abgezockt lässt und gelangt somit an den Dock. Hier finden wir nur einen in die Jahre gekommenen Holzkahn vor. Ach so, das ist das Boot mit dem wir fahren. Die Überfahrt ist so günstig, da kann man auch mal ein bisschen mehr für Taxifahrten ausgeben ;-)
Ja nur leider ist die Fahrt zu Wasser nicht so angenehm wie zu Land. Nach etwa 30 Min. Fahrt sehen wir in der Ferne dunkle Wolken am Horizont aufsteigen. Wir fahren voll in ein Unwetter von der Insel ist nichts mehr zusehen. Das Boot schwingt immer mehr von links nach rechts. Die Mannschaft an Bord beginnt Planen an den Seiten zu befestigen, die uns vor dem aufsteigenden Regen schützen soll. Ich glaube diese Planen sind genauso alt wie das Boot und sind völlig überflüssig. Von unten schwappt Wasser an Deck und von Oben tropft es. Wir sind bald komplett durchnässt. Die Schwankungen werden immer stärker und man kann in den Gesichtern lesen, dass alles froh sind, wenn das vorbei ist. Endlich erreichen wir das Ufer. Auch dieses Abendteuer wäre geschafft. Im strömenden Regen suchen wir uns eine Unterstellmöglichkeit.
Wir nehmen ein Taxi, das uns zu dem Hostel (Zopilote) bringt (1 Stunde Fahrt), welches wir uns im Vorhinein rausgesucht haben. Es liegt auf der anderen Seite der Insel, die Fahrt dauert eine Stunde. Angekommen ist es schon Dunkel und es bedarf einem 10 Minütigen Aufstieg. Ja und was bekommen wir gesagt, sie sind voll, komplett ausgebucht. Alles wieder runter! Das nächste Hostel an der Straße ist unser. Es wimmelt hier nur so von Fliegen aber das ist und jetzt egal. Ein langer Tag geht vorbei und wir sind alle froh in die Betten zu fallen.
Ein neuer Tag beginnt und wir bekommen ein nettes Häuschen auf Stelzen im gewünschten Hostel und verbringen hier die nächsten 4 Tage.
Die Insel gefällt uns richtig gut. Wir leihen uns Fahrräder, weil die Roller zu teuer sind, (25 € pro Tag, die spinnen doch!!) und fahren zu der Lagune “Ojo de Agua“. Es sind zwei große Becken mit glasklaren Wasser, direkt aus der Erde. Umgeben ist alles von dichtem Wald. Es ist Wochenende und deswegen gut besucht, leider ist es ziemlich bewölkt und nicht so warm.
Die nächsten Tage verbringen wir am Strand, lesen viel und gehen in kleinen „Restaurants“ lecker Fisch essen und Fruchtsmothies schlürfen. So lässt es sich leben.