Caraz, ein kleines Städtchen im Nordwesten von Peru. Gelegen auf 2300 Meter und umrundet von den Anden. Hier haben wir für die nächsten vier Tage eine Wohnung auf einer Ökofarm (Apu Ökologe) gebucht. Mit einem TuckTuck lassen wir uns zu unserer neuen Bleibe bringen. Das Tor öffnet sich und ich traue meinen Augen nicht.
In dem bisher trocken und trist anmutende Peru versteckt sich hinter einer kleinen Mauern eine Oase, mit einer riesigen Grünfläche darauf hübsch verteilt, verschieden gestaltete Häuser und einem kleinen Teich. Auf der Farm wird Obst und Gemüse angebaut, welches zum Teil nach Deutschland importiert wird – vorallem Blaubeeren. Bevor wir unsere Wohnung beziehen, werden wir in ein Beet geführt und dürfen Himbeeren kosten.
Als „Haustiere“ gibt es 2 Scharfe, 3 Hunde, vielleicht 10 Hühner mit zuckersüßen Küken, um die 20 Mehrschweinchen und ein paar Gänse. Alle laufen auf dem riesen Grundstück vergnügt umher ausgenommen die Mehrschweinchen, die haben nicht das Glück von all den anderen Tieren und müssen leider im Stall bleiben und kommen wahrscheinlich auch als erstes in den Topf. In Peru ist Mehrschweinchen eine Leibspeise.
Um auf den lokalen Markt zu kommen, um uns fürs Frühstück und Abendessen einzudecken, nehmen wir ein Tucktuck für 2 Soles (80 Cent). Auf dem Markt gibt es Lebensmittel, die wir schon lang nicht mehr auf Märkten gesehen haben. Käse, Honig und sogar Brötchen, aber wir entdecken auch eine Frucht die wir sonst noch nicht gesehen haben. Sie erinnert uns vom Geschmack her an Hubabuba Kaugummis.
Auf der Suche nach einem Taxi, werden wir angesprochen. Wir drehen uns um, und wer steht hinter uns? Der selbe Mann, den wir jetzt schon in Medellin und am Flughafen in Bogota getroffen haben. Er erzählt uns, dass er hier zum Arbeiten ist und fragt ob wir nicht was mit ihm essen gehen wollen. Natürlich wollen wir! Im Restaurant sitzt seine Frau mit Baby und ist total verblüfft als wir hinein spazieren. Gemeinsam amüsieren wir uns über diese Zufälle und quatschen etwas über Gott und die Welt. Nach dem leckeren Mittagessen verabschieden wir uns mit den Worten, haste luego (bis bald) :-)
Voll gepackt mit unserem Einkauf, machen wir uns auf den Rückweg.
Die Farm gehört einer Familie, die mit auf dem Grundstück lebt und es sind noch 3 andere Gäste mit uns da. Wir verbringen den restlichen Tag in den Liegestühlen vor unserem Häuschen und genießen die spektakuläre Aussicht.
Am nächsten Morgen fahren wir mit unserem Gastgeber und 2 anderen Gästen zu der Laguna Paron. Obwohl wir in einem 4-Rad-Antrieb sitzen und einen wirklich guten Fahrer haben, ist es eine ganz schöne Tour bis wir bei 4200 Metern ankommen. Wir spüren alle die Höhe beim Laufen und müssen wirklich langsam machen, aber die Aussicht ist grandios. Hier oben pfeift ein ganz schön kalter Wind und Patrick ist dafür etwas zu dünn angezogen.
Nach etwa 5 Stunden sind wir wieder zurück auf unserer schönen Farm und wärmen uns erstmal in der Sonne auf. Abends machen wir alle gemeinsam Pizza und haben sogar einen Steinofen zum Backen.
Die nächsten Tage verbringen wir ganz gemütlich, ich bin nicht ganz fit aber dass könnte an der Höhe liegen.
Nach 4 wirklich schönen Tagen machen wir uns mit einem Collectivo (kleine Minivan), für 6 Soles ( 2 Euro) in die nächst größere Stadt Huaraz, die noch höher liegt, auf 3100 Metern.